


ALC 2002 - Oberösterreich
Preisverleihung vom 21.Okt. 2002

Elektroinstallateur Gerhard Klampfer expandiert in einer Branche, die praktisch keine Exportquote kennt, ins Ausland. Sogar nach China zieht es ihn.
Leonding. Die Klampfer GesmbH expandiert ins Ausland – und zwar in einer Branche, wo Exportquoten rar sind: Der Elektroinstallationsbetrieb aus Leonding bei Linz montiert in der ganzen Welt technische Anlagen für Supermärkte und Industriegebäude. Zu Klampfers Kunden zählen neben Metro und Billa auch Weltkonzerne wie Philip Morris und Conti.
65 Prozent Export
Firmenchef Gerhard Klampfer ist für diese Kunden nicht nur in Deutschland, Russland oder Bulgarien tätig: Auch in Marokko, Indien und Vietnam montieren die Linzer Anlagen für ihre Kunden. In China startet Klampfer demnächst sogar mit einer eigenen Niederlassung, der dritten nach Rumänien und der Ukraine. Der Firmenchef erzielt bereits 65 Prozent seines Umsatzes im Ausland – Tendenz steigend. Dank des zunehmenden Exports hat Klampfer seinen Umsatz seit 1998 um 115 Prozent auf 25 Millionen Euro gesteigert.
Das EGT ist in diesem Zeitraum um 150 Prozent auf 4,74 Millionen Euro geklettert. Im Vorjahr hat Klampfer für seine Leistungen den Wirt-schaftsBlatt-Hermespreis erhalten. Als Geheimnis seines Erfolges nennt er einerseits, dass er mit seinen Kunden in jedes Land mitgeht. Klampfer: "Ausserdem bieten wir vor Ort zusätzliche Dienstleistungen an wie etwa das Einholen von Betriebsbewilligungen." Auch die Personalverwaltung der Kunden wird von Klampfer übernommen.
Kerngeschäft bleibt aber die Montage von technischen Einrichtungen. Wobei alles montiert wird, was elektrisch ist – von Leitungen bis hin zu Alarmanlagen. Die rasche Expansion hat am Firmensitz in Linz-Leonding auch einen Neubau erforderlich gemacht.
Vier Millionen Euro hat Gerhard Klampfer in das Areal investiert. Das Gebäude ist auf eine weitere dynamische Expansion ausgerichtet, denn es hat weitaus mehr Räume, als das Unternehmen für die derzeit 110 Mitarbeiter benötigt. Ehe er das Wachstum wieder ankurbelt, muss der Leondinger Elektro-Spezialist allerdings eine kleine Pause einlegen. Grund: Zur Zeit sind einfach nirgendwo in Oberösterreich geeignete Elektro-Facharbeiter aufzutreiben. (Karl Leitner)
Hermespreis 2001
Ein Elektroinstallateur aus Leonding bei Linz beweist, dass erfolgreiche "Globalisierung" unabhängig von Branche und Unternehmensgröße möglich ist
Ein Elektroinstallateur in einem Vorort von Linz scheint für eine multinationale Erfolgsgeschichte nicht gerade prädestiniert zu sein. Dennoch zeigt Gerhard Klampfer: Für einen tüchtigen Unternehmer ist der Standort Zufall, sein Markt ist die Welt.
Klampfer installiert heute Zigarettenfabriken in der Ukraine, Großmärkte in Vietnam, Kühlanlagen in China oder Einkaufstempel in Casablanca. Und das kam so: 1979 hatte es der zwanzigjährige Klampfer zu einem Abschlusszeugnis der HTL, zu einer Frau und zu einem Kind gebracht und suchte dringend einen Broterwerb. In Leonding fand er eine Stelle als Elektriker am Bau.
Drei Jahre später fragte ihn sein Chef, ob er als Techniker ins Büro übersiedeln wolle. Klampfer sagte "Warum nicht?" und lernte den nicht gerade florierenden Installationsbetrieb mit knapp zwei Millionen Jahresumsatz von innen kennen. Zwei Jahre später, 1985, verkaufte der Meister den Laden an Klampfer um einen symbolischen Schilling mit sieben Millionen Schilling Schulden als Zuwaage.
Klampfer, der schon immer Unternehmer werden wollte, wenn auch ursprünglich im Fremdenverkehr, entwarf eine Strategie: Weg vom lausig bezahlten Stemmen und Gipsen im Wohnbau; hin zu Schaltanlagen, zur Energieverteilung, und zur Installation von Großmärkten und Fabriken. Das aber war eine Domäne der Elektroindustrie von Elin über ABB bis Siemens.
Klampfer sagte sich: Jede solche Installation ist ein Sonderfall, den ein beweglicher Mittelbetrieb mindestens so gut bewältigen kann wie ein Industriekoloss.
14-Stunden-Tag
Bei Verteilerkästen, Schaltschränken und Steuerungen war nach ein paar harten Jahren – mit Sieben- Tage-Woche und 14-Stunden-Tag – anerkannt, dass Klampfer Industriestandard hat und außerdem rund um die Uhr persönlich erreichbar ist ("You call, we jump", ist seine Kundendienstdevise).
Das Schaltschrankgeschäft lief, und er konnte die ungeliebten Wohnbauinstallationen aufgeben. Aber bei Großinstallationen wollte man Referenzen sehen, ehe man die Schlüsselstellung der Installation von Milliardenprojekten einem Nobody anvertraut.
Das Husarenstück
Ein unternehmerisches Husarenstück brachte die Wende: Klampfer bewarb sich um die Installation des Uno-Einkaufszentrums in Linz-Leonding, die 1989 mit einem Auftragsvolumen von 25 Millionen Schilling um drei Schuhnummern zu groß für ihn war. Er bekam den Zuschlag, montierte an der Baustelle selbst mit und – hatte die erste Referenz eines zufriedenen Großkunden.
Von da an begann sich die Aufwärtsspirale des Erfolges zu drehen: Mündliche Weiterempfehlung – gute Kunden – hohe Liquidität – pünktliche Zahlung – gute Preise bei den Lieferanten – gutes Personal usw.
Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs marschierte Klampfer im Solde westlicher Auftraggeber als Industrie- und Großmarktinstallateur in die neuen deutschen Bundesländer und in die neuen Märkte des Ostens. Und dann weiter nach Übersee: Nordafrika, China, Vietnam.
Auftraggeber sind Billa oder Metro, Mayr-Melnhof, Interspar, British American Tobacco, Continental Reifen oder Philip Morris. Wenn in der Zigarettenfabrik von Philip Morris in Bukarest die Luftfeuchtigkeit nicht stimmt, stellt ein Servicetechniker in Leonding online am Bildschirm fest, dass z.B. der Ventilator in Abschnitt zwei verstopft ist und veranlasst die Reinigung.
Tüchtigkeit und Glück
Klampfer arbeitet mit lokalen Partnern zusammen, hat aber eigene Bauleiter vor Ort und besucht die Baustellen in einer von ihm gesteuerten zweimotorigen Turbopropmaschine, in der auch Auftraggeber gerne mitfliegen. Dadurch verstärkt er den Eindruck, "der Meister macht's persönlich".
Zur Tüchtigkeit gehört auch Glück: Etwa wenn Klampfers rumänischer Partner meldet, dass sich eine Fast-Food-Kette niederlassen will. Tags darauf nimmt Klampfer Kontakt mit der Zentrale der Kette in London auf und bietet seine Beratungs- und Installationsdienstleistungen an, die beim Eingangstransformator beginnen und über die gesamte Energieverteilung, die Licht- und Wärmesteuerung bis zur Zutrittskontrolle und zum Notstromaggregat reichen.
Gewerbliche Tugenden
Mit 100 Beschäftigten in Österreich und einem Umsatz von 150 Millionen Schilling ist Klampfer der kleinste unter den fünf Hermespreisträgern dieses Jahres; dürfte aber das beste Verhältnis von Umsatz zu Gewinn von allen haben. Er will nicht mehr wachsen, um ein überblickbarer Mittelbetrieb zu bleiben.
Gerhard Klampfer hat es verstanden, die Präzision der modernen Industrie auf globaler Ebene mit den Tugenden des familiär geführten Gewerbes Gewinn bringend zu verschmelzen. Dafür wurde ihm der Hermespreis 2001 verliehen.
Dynamische Expansion durch ein neues Betriebsgebäude
Pünktlich auf die Minute wurde die Fertigstellung des neuen Betriebsgebäudes gefeiert und die Übersiedelung um die Jahreswende 2002 - 2003 durchgeführt.
Pressemitteilung Elektro Klampfer mit neuem Standort
Großauftrag für Autozulieferer in Rumänien Das Paradeunternehmen Elektro Klampfer hat in Leonding sein neues Firmengebäude eröffnet. In den Bau des Hauses, das gleichfalls als architektonisches und technisches Vorzeigeobjekt gilt, wurden 4 Millionen Euro investiert. Bei Elektro Klampfer arbeiten allein in Leonding 120 Beschäftigte. Weltweit sind es 160. Elektro Klampfer konnte erst am Donnerstag einen neuen Großauftrag in Wert von 6 Millionen Euro an Land ziehen. Elektro Klampfer wird dort Elektroinstallationen errichten. Im neuen Haus in Leonding wurden nicht weniger als 80 Kilometer elektrische Leitungen verlegt und 1000 Datenpunkte installiert. Alles ist hier computergesteuert. Das betrifft auch die Raumbelüftung, die vollklimatisiert ist. Zur Eröffnung des neuen Hauses kamen 250 Gäste, vor allem aus der Wirtschaft. Prominentester politischer Zaungast war Oberösterreichs Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer. Das Leondinger Unternehmen hat eine 18-jährige Erfolgsgeschichte hinter sich. 1985 hatte Gerhard Klampfer mit dem Kauf eines Kleinstbetriebes begonnen. Zu Beginn arbeiteten 20 Mitarbeiter bei Klampfer. Inzwischen hat das Unternehmen auch Filialen in der Ukraine mit Sitz in Kiew und in Rumänien mit Sitz in Bukarest. Bei beiden Standorten sind je 30 Mitarbeiter beschäftigt. Der Jahresumsatz von Elektro Klampfer beläuft sich inzwischen auf 29 Millionen Euro. Klampfer hat sich besonders auf Elektroanlagen im Industrieanlagenbereich konzentriert. Hier werden ganze Projekte realisiert. Das Unternehmen bietet den kompletten Service, der zur elektrischen Gebäudeausrüstung gehört. Von der Beratung bis zur Umsetzung. Klampfer übernimmt auch die Wartung. Vieles funktioniert sogar über hunderte Kilometer hinweg von Leonding aus. Auf elektronischem Weg. Zu den Kunden von Elektro Klampfer gehören vor allem Betriebe aus dem Industrie- und Handelsbereich. So wie beispielsweise die weltweit agierenden Handelsriesen Metro, Billa und Spar, das Passage City Center Linz oder Technologiebetriebe wie Miba, Rotax, Continental, Lek Pharma, Dräxlmaier, Phillip Morris, British American Tobacco, Baxter, Engel und viele mehr. Auch Krankenhäuser und Unternehmen wie Fischerbrot, Bellaflora oder Baumax bauen auf die Installationen, das Know How und die Betreuung durch Elektro Klampfer. „Derzeit haben wir eine noch überschaubare Größe erreicht,“ betont Gerhard Klampfer. Das Unternehmen möchte nicht bis ins Unendliche wachsen. Klampfer will vor allem seinen hohen Standard halten. Das ständige Update des Know Hows und die Ausrüstung mit den modernsten Werkzeugen und der EDV-Technik gehört dazu. Elektro Klampfer wurde für seine Leistungen und seine Qualität mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Wie mit dem Hermes vom Wirtschaftsblatt und der Oberbank – vom KSV und Price Waterhouse in der Kategorie Austria´s Leading Companies.
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